(A)1A-Wissen: Die Drehzahl – Fluch und Segen für den Motor

Was ist die Drehzahl? Wie fahre ich am motorfreundlichsten? Wann sind sportliche Fahrten Gift für den Motor? Und gibt es Drehzahl-Unterschiede zwischen Benzinern und Dieselfahrzeugen? Antworten darauf haben wir: Ihre Autoexperten von A1A Automotive.

Was ist die „Drehzahl“ eigentlich?

Sie steht für die Anzahl der mechanischen Drehungen, die die Kurbelwelle des Motors innerhalb einer Minute vollführt. Eine hohe Drehzahl bedeutet also, dass der Motor mehr arbeiten muss – und somit auch der Spritverbrauch steigt.

Warum ist das Fahren mit niedriger Drehzahl sinnvoll?

Der Hauptgrund ist natürlich, dass das Fahren im niedertourigen Bereich bis 2.500 Umdrehungen pro Minute weniger Kraftstoff verbraucht. Deshalb ist es sinnvoll, bei einfachen Autofahrten auf gerader Strecke eine geringe Drehzahl im hohen Gang zu bevorzugen. Aber Achtung: niedertourig heißt nicht untertourig – sobald das Fahrzeug ruckelt, sollte im wahrsten Sinne ein Gang zurückgeschaltet werden.

Wieso vertragen sich hohe Drehzahlen und ein kalter Motor nicht?

Anders gefragt: Werden Sie gerne in kaltes Wasser geschubst? Oder gewöhnen Sie Ihren Kreislauf lieber langsam an das kühle Nass? Genauso verhält es sich mit Ihrem Automotor: Er muss nach dem Start zunächst auf Betriebstemperatur kommen. Denn so lange er kalt ist, bleibt das Motoröl zähflüssig und schmiert noch nicht so gut. Wenn Sie jetzt mit hohen Drehzahlen durchstarten, kann der Schmierfilm abreißen – und ein Motorschaden rückt näher. Deshalb sind überhöhte Drehzahlbereiche bei kaltem Motor absolut tabu, wenn Sie noch lange Freude am Fahren mit diesem Auto haben möchten. Stattdessen heißt es: Nach dem Start für etwa 15 Kilometer bei maximal 3.000 Umdrehungen warmfahren. 

Wann sollten Autofahrer hohe Drehzahlen nutzen?

Wer die volle Leistung aus seinem Fahrzeug herausholen will oder muss, sollte höhere Drehzahlen nutzen. Das ist zum Beispiel bei einem Berganstieg der Fall oder beim Hochfahren im Parkhaus. Auch auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn oder für Überholmanöver ist es ratsam, sich eher im hohen Drehzahlbereich zu bewegen. Denn manchmal muss es eben zügig voran gehen – zum Beispiel, weil beim Auffahren auf die Autobahn ein Lkw heran naht oder beim Überholen auf der Landstraße die nächste Kurve zu sehen ist.

Gibt es Unterschiede zwischen Diesel und Benzinern?

Und ob. Ein Benziner benötigt viel höhere Drehzahlen, um die volle Leistung abrufen zu können. Schuld sind der frühere Zündzeitpunkt und die weniger starke Verdichtung des Kraftstoffs im Motor als beim Diesel. Deshalb ist der Dieselmotor einfach massiver – und schwieriger auf hohe Drehzahlen zu bringen.

Was passiert, wenn der Drehzahlmesser in den roten Bereich kommt?

Beim Autofahren sollten Sie immer den Drehzahlbereich im Blick behalten. Denn längere Fahrten im roten Bereich sorgen für einen starken Verschleiß und eine dauerhafte Schädigung des Motors. Besonders problematisch ist es, wenn der Motor noch nicht warm gefahren ist und zu schnell hohen Drehzahlen ausgesetzt wird. Dann kann es passieren, dass der Motor plötzlich „nicht mehr rund“ läuft oder unter seinem bisherigen Leistungslevel bleibt. Wer dauerhaft deutlich mehr Öl verbraucht, sollte seine Fahrweise überdenken und den Motor checken lassen.